Was sind Alternative Investmentfonds?
Am 22. Juli 2013 ist das sogenannte Kapitalanlagengesetzbuch, kurz KAGB, in Kraft getreten, welches neue rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen hat. Der ehemals sehr gebräuchliche Begriff der „Geschlossenen Fonds“ ist nun nicht mehr korrekt. An seine Stelle tritt der Alternative Investmentfonds (AIF). Teilweise werden auch Begrifflichkeiten wie „Geschlossene Alternative Investmentfonds“ oder „Geschlossene Investmentvermögen“ verwendet. Allein der Name „Investmentfonds“ zeugt davon, dass der Gesetzgeber sich mit der Umsetzung des KAGBs Gedanken gemacht hat und diese Art der Produkte den offenen Investmentvermögen angleichen und regulieren will. Der „graue Kapitalmarkt“ soll damit weiß(er) werden.
Alternative Investmentfonds, kurz AIF genannt unterscheiden sich in mehrere Gruppen. Man unterscheidet sog. Publikums-AIFs und Spezial-AIFs.
Publikums-Alternativer Investmentfonds (AIF)
Beim einem Publikums-AIF handelt es sich um ein Investmentvermögen, welches unternehmerisch geprägt ist und Privatanlegern die Möglichkeit bietet sich in Sachwertinvestitionen unterschiedlicher Anlageklassen zu engagieren. Im Unterschied zu den bekannten offenen Fonds sind bei den Geschlossene Alternative Investmentfonds das Anlageobjekt und das Eigenkapitalvolumen bereits im Vorfeld festgelegt. Selbst bei sog. blindpools weiß der Kunde zumindest in welche Anlageklasse investiert werden soll. Dadurch, dass das Eigenkapital begrenzt ist, ist auch die Anzahl potenzieller Investoren begrenzt. Ist das Emissionskapital platziert, wird das Angebot geschlossen. Weitere Anleger können nicht mehr beitreten. In der Regel wird der Investor eines Alternativen Investmentfonds Gesellschafter.
Spezial-Alternativer Investmentfonds (AIF)
Die Spezial-AIFs sind für professionelle Anleger gedacht, d.h. entweder sehr vermögende Privatkunden oder in den meisten Fällen institutionelle Anleger wie Versicherungen, Pensionskassen, Family Offices etc. Die Einstiegssummen in derartige alternative Investments sind sehr hoch und liegen je nach Ausprägung mindestens bei 200.000 Euro. In der Regel sind die Vorteile für die Investoren geringe Kostenbelastung im Produkt und bei Komplettabnahme ein sicheres Mitspracherecht im Projekt.
Warum können AIFs interessant sein?
Privatpersonen wird mit Hilfe von alternativen Investments die Möglichkeit geboten in Vermögensgegenstände zu investieren, die sonst aufgrund hoher Investitionssummen nicht möglich oder zugänglich wären. So steht es Investoren ab Beträgen von meist 10.000 – 20.000 Euro offen in beispielsweise folgende Anlagen zu investieren:
Immobilienfonds im In-und Ausland: Wohnimmobilien, Büroimmobilien, Gewerbeimmobilien, Logisitikimmobilien, Sepzial-Immobilien, Immobilen-Projektentwicklung usw.
Flugzeuge: Großraumflugzeuge wie A380, Boeing 777, Regionflugzeuge usw.
Erneuerbare Energien: Solarfonds, Windfonds, Wasserkraft
Infrastrukturfonds: Errichtung von Versorgunsleitungen, Straßen, Stromnetzen usw.
Erklärvideo des bsi Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen e.V.